Lymphödem

PHLEBÖDEM

 

Die Vorstufe des Phlebödems ist eine Überlastung der Venen durch zu schwaches Bindegewebe. Die Venen finden leinen Halt und dehnen sich aus. Die Venenklappen können nicht mehr richtig schließen. Bemerkbar macht sich das durch langes stehen oder sitzen. Die Venenflüssigkeit tritt aus der Vene aus und sammelt sich in den unteren Extremitäten wie Beinen / Füße oder Arme und Hände und kann nicht mehr gut abtransportiert werden. Reguliert sich diese Ansammlung von Flüssigkeiten aber durch das hochlegen der Beine zum Beispiel über Nacht, dann sind die Venen nicht defekt und benötigen in der Regel keine weitere Behandlung. Wenn man aber einer regelmäßigen Tätigkeit nachgeht bei der man eben viel sitzen oder stehen muss, dann sollte man zur Entlastung des Körpers eine Bestrumpfung wie Rundstrick tragen. Durch den Druck auf das Bindegewebe von außen bleiben die Venen in ihrer Form, die Venenflüssigkeit wird zurück in die Venen gedrückt und die Venenklappen können wieder vernünftig öffnen und schließen und so die Flüssigkeiten vernünftig abtransportieren.

Wenn aber nicht rechtzeitig erkannt wird, dass die Beine / Arme sich über Nacht nicht mehr richtig erholen können und man keinen Druck von außen durch Rundstrick zur Unterstützung trägt und die Venen dauerhaft überlastet sind, dann kann dadurch ein Phlebödem entstehen. ( Ödem = Ansammlung von Flüssigkeiten / Phlebödem = Venen bedingtes Ödem ) Ab dem Zeitpunkt benötigt man Lymphdrainage und Kompression durch Flachstrick, da der Druck einer rundgestrickten Kompression nicht mehr ausreicht

 

LYMPHÖDEM

 

Wenn auch dieser Prozess nicht erkannt wird, wie die Beine immer Stück für Stück dicker werden und bleiben, dann bleibt das Venenwasser im Gewebe liegen, da es nicht mehr abtransportiert wird. Durch dieses liegengebliebene Venenwasser entstehen Entzündungen im Gewebe wodurch die kleinen und sehr feinen Lymphkapilare kaputt gehen. Diese Lymphkapilare sorgen normalerweise für den Transport in die tieferen Lymphgefäße. Wenn dies nicht mehr möglich ist, wird aus einem Phlebödem ein zusätzliches Lymphödem.

Wenn ein Lymphödem über längere Zeit nicht behandelt wird, dann wandelt der Körper die liegengebliebene Lymphflüssigkeit (zytopempisches Eiweiß) in eine Eiweißfibrose um. Das heißt, die Flüssigkeit wird fest.

Wenn auch dieser Zustand nicht erkannt wird, entsteht aus der Eiweißfibrose Fettgewebe, welches nicht mehr weg geht. Je länger dieser ganze Prozess andauert, also Lyphflüssigkeit bleibt liegen, wandelt sich in Eiweißfibrose, wandelt sich in Fettgewebe, desto schlechter kommt man an die Gefäße, die dringend behandelt werden müssen. (Lymphdrainage)

 

Wir unterscheiden zwischen primärem Lymphödem (angeboren, z.B. kann das Lymphsystem nicht komplett entwickelt sein) und sekundärem Lymphödem (im Laufe des Lebens entstanden durch eben diese ganzen Prozesse).

 

LIPÖDEM

Woher kommt eigentlich ein Lipödem? Dies ist noch nicht eindeutig geklärt. Sicher scheint, dass in vielen Fällen eine genetische Veranlagung vorliegt. Das Lipödem entsteht auf jeden Fall nicht durch Übergewicht. Bei einem Lipödem handelt es nicht nur um eine bloße Vergrößerung der Fettzellen wie zum Beispiel bei Übergewicht, sondern es kommt zu einer veränderten Struktur des Fettgewebes. Es ist also eine Erkrankung, bei der sich das Fettgewebe selbst verändert. Aus diesem Grund kann die Erkrankung nicht durch eine Gewichtsabnahme geheilt aber dennoch positiv beeinflusst werden.

 

Die Struktur des Fettgewebes in der Unterhaut ist bei einem Lipödem verändert. Zum einen können die Lymphgefäße Wasser nicht richtig abtransportieren, was schließlich zu einem chronischen Lymphödem führt. Zum anderen kommt es zu einer Fibrosierung (Vermehrung des Bindegewebes) und Narbenbildung des unter der Haut befindlichen Fettgewebes. Diese Narben kann man dann unter der Haut als Knötchen ertasten.