Durch das Lipocare Programm habe ich mich auf jeden Fall optimal auf meine Liposuktion vorbereitet gefühlt. Meine Gründe die Liposuktion durchführen zu lassen und alles über das Lipocare Programm findest du hier:
Als der Tag meiner ersten Liposuktion näher rückte, war ich natürlich entsprechend aufgeregt. Die Nacht davor habe ich auch kaum geschlafen – so nervös war ich. Der Termin für meine Lipödem-OP war um 14h in Konstanz. Am Vormittag hatte ich noch einmal Lymphdrainage inklusive Kompressionsbandagierung. Man wird von der Feldbergklinik nach Konstanz gefahren (ca. 2 Stunden Fahrt) und dort geht es in die Altstadtpraxis zu Dr. Hübner. Ich hatte das große Glück, dass der Cheftherapeut der Feldbergklinik, Herr Beckert, mit nach Konstanz gefahren ist. Er hat mich nach der Liposuktion auch direkt wieder bandagiert und auf der Rückfahrt ganz rührend nach mir geschaut. Da ich auch die komplette Woche immer zwei Mal täglich zur Lymphdrainage bei ihm war, war es schön, ein bekanntes Gesicht bei der OP mit dabei zu haben. Dafür noch einmal vielen Dank, Herr Beckert.
Vor der OP gab es noch mal ein Gespräch mit Dr. Hübner und es wurden Fotos gemacht. Anschließend ging es in die Umkleide und dort zieht man ein OP-Hemd und OP-Unterwäsche an. Bei dieser ersten OP wurden an beiden Beinen jeweils die Vorderseiten abgesaugt.
Ablenkung gefällig? Während der Liposuktion hat man die Option, Kopfhörer zu erhalten und Netflix über einen Bildschirm an der Decke zu schauen. Da ich mich für die örtliche Betäubung und gegen eine Vollnarkose entschieden habe, habe ich das Angebot gerne genutzt😆 Die Liposuktion war ehrlich gesagt anders, als ich sie mir vorgestellt hatte. Ich bin davon ausgegangen, dass ich durch die Betäubung gar nichts fühlen würde. Dies war aber nicht der Fall. Die Liposuktion hat 2,5 - 3 Stunden gedauert und das Ganze war leider nicht sehr angenehm. Es war nie unerträglich aber eben auch nicht so, dass ich gar keine Schmerzen hatte. Ich habe versucht, mich auf den Film zu konzentrieren und dann ist die Zeit auch schnell vorbei gegangen. Ich möchte hier niemandem Angst vor dem Eingriff machen. Es ist auszuhalten aber auch kein Spaziergang.
Am Ende der Liposuktion wurden die Beine noch einmal ausgestrichen, da sich noch Flüssigkeit im Gewebe befand. Es sieht zwar sehr blutig aus, ist aber hauptsächlich Wasser (durch die verwendete Wasserstrahltechnik) und das Ausstreichen tut auch nicht weh. Es wird erst im Liegen und dann bei stabilem Kreislauf auch im Stehen ausgestrichen. Und alles was dann aus dem Körper raus ist, kann über Nacht auch nicht mehr auslaufen oder muss umständlich vom Körper abgebaut werden. Meine Einstichstellen wurden nicht genäht, sondern mit speziellen Wundpflastern verschlossen. Insgesamt wurden 3,5 Liter Fett entfernt.
Anschließend wurden dicke Kompressen auf die Pflaster gelegt und dann hat Herr Beckert meine Beine bandagiert. Es handelte sich dabei um einen Kompressionsverband, der bis zum nächsten Morgen dranblieb. Ich fand die Kompressionsbandagierung auf jeden Fall angenehm und so musste mir auch kein Kompressionsmieder oder Flachstrick angezogen werden.
Mein Kreislauf war nach der OP stabil und so ging es gleich zurück in die Feldbergklinik. Ich habe noch Schmerzmittel erhalten und die Schmerzen während der Fahrt waren gut auszuhalten. Direkt nach der Liposuktion hat auch noch keine Schwellung eingesetzt. In der Feldbergklinik wurde ich gleich von den diensthabenden Krankenschwestern in Empfang genommen. Mein Bett wurde mit Unterlagen versehen, falls etwas auslaufen sollte. Dies war durch die dicken Kompressen unter der Kompressionsbandagierung zum Glück nicht der Fall. Die Nachtschwester hat mehrmals nach mir geschaut und auch meinen Blutdruck regelmäßig geprüft. Im Zimmer gibt es auch einen Notfall-Knopf für das Schwesternzimmer. Ich habe auch jede Menge zu Essen und zu Trinken erhalten und es wurde sich sehr gut um mich gekümmert. In der Nacht bin ich immer wieder aufgewacht, weil ich es gewohnt bin normalerweise auf der Seite zu schlafen und ich natürlich auch Schmerzen hatte. Ab und zu bin ich auch kurz aufgestanden und ein paar Schritte über den Balkon gelaufen. Das kühle Wetter tat meinen Beinen einfach sehr gut.
Am nächsten Morgen hatte ich dann gleich den ersten Termin zur Lymphdrainage und zum Bandagenwechsel. Zwei Krankenschwestern haben sich dabei um die Wundversorgung gekümmert und alles desinfiziert und neue Kompressen auf die Wunden gelegt. Nach der Lymphdrainage wurde ich dann wieder bandagiert.
Die Schmerzen nach der Liposuktion waren gut auszuhalten und ich bin dem Team der Feldbergklinik so dankbar für die gute Versorgung. Die ganze Nachsorge nach der Lipödem-OP zu Hause zu machen, hätte ich mir für die erste Woche sehr schwierig vorgestellt.
Für mich war die Betreuung in der Feldbergklinik auf jeden Fall die richtige Entscheidung.
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